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Geschichte der Prepaidkarte

Prepaid Geschichte

Die Prepaidkarte ist im Mobilfunk eine feste Größe der Tarifoptionen. Das war jedoch nicht immer so. Die Möglichkeit zum Abtelefonieren eines Guthabens besteht erst seit 1996 und setzte sich in den ersten Jahren zunächst nur langsam bei den Kunden durch. Die Vorläufer der Prepaidkarte sind jedoch noch älter.

Vorläufer: Kundenkarten für z. B. Kopierer sowie Telefonkarten

Das Prinzip der Prepaidkarte geht auf Kundenkarten zurück, mit denen bestimmte Funktionen im Geschäftsleben genutzt werden konnten. Ein frühes Beispiel ist die Kopierkarte. Der Nutzer kaufte die Karte mit einem festen Guthaben und konnte damit ein gewisses Kontingent an Kopien an einem Gerät erstellen. Ähnliche Modelle gab es zum Teil auch in Videotheken der 1980er- und 1990er-Jahre oder für Getränkeautomaten in Firmen. Um 1990 kamen Telefonkarten auf, mit denen umgerüstete Münzfernsprecher genutzt werden konnten. Der Vorteil bei diesen Karten war die bargeldlose Nutzung und damit die leichtere Abwicklung. Nachteil war, dass der Kunde das Guthaben auf der Karte beim Kauf oder Aufladen vorfinanzieren musste. Teilweise waren die Karten und damit die Guthaben nicht unbefristet gültig.

Die erste Prepaidkarte – mobil telefonieren auf Guthabenbasis

Das Prinzip der Kundenkarten entwickelte die Firma Walter Siebel Elektronik weiter und setzte es im Mobilfunkbereich um. Das Unternehmen ist Anbieter von Mobiltelefonen und kam 1995 beim Schnüren von individuellen Angeboten auf die Idee, eine SIM-Karte mit einer Prepaid-Funktion zu verknüpfen. Die Prepaidkarte „Siebels Guthabenkarte“ war weitgehend anonym und konnte zeitlich befristet abtelefoniert werden. Das regional begrenzte Angebot griff bereits ein Jahr später Mannesmann Arcor (heute Vodafone) in leicht veränderter Form auf und führte die Callya Card mit einer großen Marketingkampagne ein. Diese Prepaidkarte war der Startschuss zu einem flächendeckenden Angebot von allen großen Mobilfunkunternehmen. Denn wenig später zog u. a. E-Plus nach. Die anderen Anbieter folgten. Dennoch waren Prepaidkarten etwa zehn Jahre lang weniger attraktiv als feste Mobilfunkverträge, da sie meistens höhere Preise für Gesprächsminuten und SMS bedeuteten. Ein dem der Prepaidkarte ähnliches Prinzip liegt den Calling Cards zugrunde, mit denen Auslandsgespräche geführt werden können.

Prepaidkarte der neuen Generation

Seit Mitte des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends gewinnen Prepaidkarten deutlich mehr Zuspruch bei den Mobilfunkkunden. Anders als zuvor beinhalten Prepaidangebote meist günstigere Tarife als feste Mobilfunkverträge. Daher sind heute Prepaidkarten eine attraktive Alternative zu Verträgen.

Anders als bei den klassischen Angeboten gibt es heute viele Discount-Angebote im Prepaidbereich, die zwar diesen Namen führen, aber durch automatisches Aufladen eher einen „Postpaid-Charakter“ aufweisen. Dennoch sind nach wie vor Prepaidkarten auf dem Markt, die vor dem Nutzen aufgeladen werden müssen. Dieses ist unter anderem durch den Erwerb von Guthabenkarten mit Zifferncode oder an Bankautomaten möglich.

Eine wesentliche Änderung zu den ersten Prepaidkarten im Mobilfunkbereich gilt für die Anonymität. Seit 2004 gilt eine gesetzliche Vorschrift, nach der Mobilfunkanbieter neue Teilnehmer erst nach Angabe von persönlichen Daten (Name, Anschrift und Geburtsdatum) freischalten dürfen. Die Anonymität der ersten Prepaidkarte von Siebel ist heute nicht mehr möglich.