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Dual-SIM

Dual-SIM

Eine Redensart sagt, dass man Berufliches von Privatem trennen sollte. Leider ließ sich das in der Vergangenheit nicht immer einfach bewerkstelligen, besonders im Rahmen der mobilen Telefonie. Wer beispielsweise eine Außendiensttätigkeit ausübte oder beruflich bedingt in ständiger Rufbereitschaft sein musste, führte früher oftmals zwei Mobiltelefone mit sich. Damit tauchten die Kosten für die private Handynutzung nicht auf der Rechnung vom Firmenhandy auf. Wenn man Anschaffungs- oder laufende Betriebskosten vom Handy steuerlich absetzen möchte, muss dieses gegenüber dem Finanzamt glaubhaft darlegt werden, dass man dieses Gerät nur für berufliche Zwecke einsetzt. Alternativ kann man nur einen bestimmten Anteil der Gesamtkosten steuerlich geltend machen, welchen man glaubhaft nachweisen kann.

Was ist Dual-SIM?

Doch es müssen nicht unbedingt zwei Handys sein, denn es gibt eine Lösung. Dabei ist die Möglichkeit mit zwei SIM-Karten in einem Gerät eigentlich nicht neu. Im Jahr 2000 präsentierte das finnische Unternehmen Benefon das erst Dual-SIM Handy „Twin“. Dieses hatte zwei Steckplätze für zwei verschiedene SIM-Karten und konnte mit zwei verschieden Telefonnummern betrieben werden. In den ersten Jahren waren es nur wenige Hersteller, erst 2007 kam der Markt in Bewegung. Inzwischen haben selbst große Hersteller wie z.B. Samsung Dual-SIM Smartphones im Angebot, auch für viele Handynutzer ist dieses inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Somit lässt sich die beruflich genutzte Zweitkarte bequem von der Steuer absetzen und die Privatnummer kann von dem beruflichen Einsatz getrennt genutzt werden. Denkbar ist in einem Kartenschacht ein Handyvertrag, im zweiten eine Prepaid-Karte.

Vorläufer Dual-SIM Adapter

Vor den Zweisimkarten-Handys konnte mit einem Dual-SIM-Adapter ein reguläres Handy oder Smartphone erweitert werden. Mit diesem Adapter wurden SIM-Karten noch auf analoger Basis betrieben. Wer von einer Karte zur anderen wechseln wollte, musste erst das Handy ausschalten, damit er nach dem Einschalten auf die andere SIM-Karte Zugriff hatte. Das Umschalten an sich war keine Schwierigkeit und ging auch recht zügig voran, doch der Benutzer musste vorsichtig sein, wenn er einmal das Handy komplett ausschaltete, wie es beispielsweise auf dem Flughafen oder im Krankenhaus der Fall war. Wer da nicht genau hinschaute, hat nach dem Einschalten des Handys unter Umständen den verkehrten Anbieter mit der aktuell nicht gewünschten Handynummer.

Anders bei den heutigen, modernen Dual-SIM Handys und Smartphones, welche im digitalen Verfahren arbeiten. Diese haben zwei Einschubschächte für zwei SIM-Karten. Beide Karten sind auf Wunsch gleichzeitig aktiv, der Nutzer kann zu Gesprächsbeginn festlegen, mit welcher das folgende Telefonat geführt werden soll. Nur einen relevanten Nachteil haben Dual-SIM Smartphones: Dadurch, dass sich zwei SIM-Karten gleichzeitig in ein Mobilfunknetz einbuchen, ist der Stromverbrauch größer; der Akku muss schneller wieder nachgeladen werden.